Bodenschadverdichtungen und Pflanzengesundheit
Bearbeitung: G. Welp in Zusammenarbeit mit U. Steiner & E.-C. Oerke (Institut für Pflanzenkrankheiten, Uni Bonn)
Projektbeschreibung: Für das Auftreten von Pflanzenkrankheiten kommt dem Vorhandensein von Infektionsmaterial und der Witterung sowie dem Mikroklima im Bestand besondere Bedeutung zu. Das Ausgangsinokulum kann durch ein aktives Bodenleben und eine schnelle Verrottung von Ernterückständen erheblich reduziert werden. Der Zustand des Bodens und die Bodenbearbeitung üben hierauf einen nachhaltigen Einfluss aus – insbesondere schränken Bodenschadverdichtungen infolge Luftmangels und Stauwasserbildung den Abbau organischen Materials ein und beeinflussen darüber hinaus die Zusammensetzung der Mikroorganismenpopulation und das Mikroklima im Bestand durch verschlechterte Wasserführung in erheblichem Umfang. Das nicht nur lokale, sondern in Regionen mit intensivem Ackerbau flächenhafte Auftreten von Krumenbasisverdichtungen (Pflugsohlenverdichtungen) ist mittlerweile in etlichen Untersuchen belegt worden. Gleichzeitig haben in den vergangenen Jahren mit Drechslera tritici-repentis, Septoria tritici und den Ährenfusariosen Getreidekrankheiten an Bedeutung gewonnen, für deren Auftreten ein Zusammenhang zu Bodenfaktoren und Bodenbearbeitung angenommen wird.
Erste Ergebnisse aus orientierenden Untersuchungen zu diesem Thema - im Rahmen einer von beiden Instituten gemeinsam betreuten Diplomarbeit - an zwei Standorten im südlichen Rheinland zeigen, dass Ährenerkrankungen von Weizen im Bestand sehr heterogen verteilt sind und das Auftreten der Krankheiten offensichtlich von bodenphysikalischen und bodenbiologischen Unterschieden beeinflusst werden kann.