Band 13:
Sauerborn, P. (1994): Die Erosivität der Niederschläge in Deutschland - Ein Beitrag zur quantitativen Prognose der Bodenerosion durch Wasser in Mitteleuropa. 189 S., 16 Abb., 45 Tab. (vergriffen).
Zusammenfassung Band 13
Sauerborn, P. (1994): Die Erosivität der Niederschläge in Deutschland - Ein Beitrag zur quantitativen Prognose der Bodenerosion durch Wasser in Mitteleuropa.
Die vorliegende Arbeit stellt einen Beitrag zur Quantifizierung der potentiellen Erosionsgefährdung durch Niederschläge in Deutschland dar. Auf der Basis der "Universal Soil Loss Equation (USLE)"nach WISCHMEIER/SMITH (1962) ist der Regen- und Oberflächenabflußfaktor R - als Maß der gebietsspezifischen erosiven Wirksamkeit der Niederschläge (Erosivität) - flächendeckend für Deutschland erarbeitet worden. Grundlage der Forschungen ist eine synoptische Zusammenstellung und Prüfung bereits bestehender Untersuchungen zu dieser Thematik in Deutschland (vgl. Kapitel 2.4 bzw. 3).
Neben exakt berechneten R-Faktoren von 139 Stationen werden über 450 geschätzte Werte vorgestellt. Die Anzahl der Meßpunkte stellt im internationalen Vergleich eine sehr hohe Dichte dar.
Die Möglichkeit künftiger vereinfachter Schätzung von R-Faktoren auf Länderebene wurde durch umfangreiche Analysen der statistischen Zusammenhänge von R-Faktoren und Niederschlagssummen, mit erarbeiteten Regressionsfunktionen, geschaffen. Es konnte eine gebietsspezifische Gültigkeit der einzelnen Formeln als Schätzgrundlage nachgewiesen werden (vgl. Kapitel 4.1).
Neben Punktwerten sind flächenhafte Darstellungen der Verteilung der Erosivität der Niederschläge in Form von Isolinienkarten (Isoerodentkarten) erarbeitet worden. Es wurde sowohl eine Isoerodentkarte für jedes Bundesland, als auch eine Gesamtbetrachtung vorgestellt. Zudem ist durch Generalisierung eine Gefahrenstufenkarte der Erosivitätspotentiale in Deutschland entwickelt worden (vgl. Kapitel 4.2).
Es läßt sich festhalten, daß die Erosivität der Niederschläge in Deutschland im wesentlichen mit der Meereshöhe zunimmt, wobei keiner Höhenstufe ein exakter R-Faktor zugeordnet werden kann. Die Isoerodentkarten sowie die Gefahrenstufenkarte zeichnen das Relief nach. Ferner sind Einflüsse wie Küstennähe, Luv- und Leewirkung sowie die generelle Abnahme der Werte von Süden nach Norden bzw. von Westen nach Osten festzuhalten (vgl. Kapitel 4). Die Korrelationskoeffizienten der statistischen Analysen in den Küstenregionen weisen keine hohen Werte auf; was ggf. auf das spezifische Niederschlagsgeschehen zurückgeführt werden kann (vgl. Kapitel 5).
Mit der durchgeführten Homogenisierung der Daten sind wichtige Vorarbeiten für weitere Forschungen in Deutschland geleistet worden, die z.B. Modifikations- und Grenzwertdiskussionen bezüglich der USLE zum Gegenstand haben können. Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft wird die bundesweite Erarbeitung von C-Faktoren sein.